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16. Juli 2021 - Vechta

Eine Brücke über den Nebel

„Expedition Berufswelt„ vermittelt Einblicke in die Arbeitswelt

Seit 14 Jahren gibt es das Netzwerk „Expedition Berufswelt.“ Initiiert worden war das Modelprojekt vom Kompetenzzentrum Regionales Lernen der Universität Vechta. Dr. Gabriele Diersen koordiniert seitdem die Bildungsarbeit. Die Verwaltung übernimmt die Schulstiftung St. Benedikt. „Wir wollen Schülerinnen und Schülern Vechtaer Oberschulen Einblicke in die Arbeitswelt geben und sie dabei unterstützen, betriebliche Ausbildungen zu beginnen,“ sagt ihr Vorstand Uwe Kathmann. Viele Firmen und Behörden öffnen dafür ihre Türen. Gute Auszubildende sind begehrt.

Gruppenfoto vor der Geschwister-Scholl-OberschuleGroßansicht öffnen

v.l. Dörthe Strassburg (Volksbank), Henrik Freese (Ludgerus-Schule), Dr. Gabriele Diersen (Uni Vechta), Uwe Kathmann (Schulstiftung St. Benedikt), Vivien Fragge (Ludgerus-Schule), Peter gr. Beilage (gr. Beilage GmbH), Annedore Dierksen (Marienhospital), Matthias Grau und Anke Magerfleisch (GSO), Sylvia Kathmann (Michalowski GmbH), Karen Miosga (GSO), Sabine Westermann, Dorothee Welker (Mechtild und Günter Welker-Stiftung) und Martin Osterloh (AOK).

„Im Schuljahr 2020/21 konnten wir trotz der Corona-Pandemie noch vieles umsetzen,“ erklärte Sabine Westermann jetzt vor Sponsoren in der Geschwister-Scholl-Oberschule (GSO). Seit Beginn des Projekts ist sie als pädagogische Mitarbeiterin dabei. Sie hält Kontakte mit den Firmen und bereitet die Schülerinnen und Schüler der Ludgerus-Schule und GSO auf die Besuche vor. Dabei geht es um Berufsfelder in der Region, Unternehmensstrukturen, Informationsbeschaffung über ein Unternehmen, aber auch Persönlichkeitsentwicklung, persönliche Stärken und richtiges Bewerben. Bei fünf Firmen habe sie noch Besuche machen können, sagte Westermann. Weitere Betriebserkundungen seien aufgrund der Corona-Beschränkungen nur virtuell möglich gewesen. Dennoch konnten 57 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Ihr Interesse sei groß, erlebt es Westermann immer wieder. „Bei ihren Besuchen können sie Fragen stellen, Ängste abbauen und Kontakte knüpfen.“ Selbst die Onlineveranstaltungen hätten sie als große Bereicherung empfunden.

„An der Ludgerus-Schule haben unsere Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit Plakate erstellt, Filme gedreht, sich mit Unternehmen beschäftigt und so einen großen Mehrwert erfahren“, bestätigte es Lehrer Henrik Freese. Für GSO-Rektorin Anke Magerfleisch ist „Expedition Berufswelt“ sogar ein „Brandbeschleuniger für gute Abschlüsse“. Wer bei Firmenbesuchen den praktischen Bezug des Unterrichtes erkannt hätte, würde sich schulisch deutlich verbessern. Den Effekt konnten die Gäste gleich auf ihren Tischen sehen. Schüler der Schülerfirma „School Great Food“ hatten sie phantasievoll und lecker dekoriert. Diese Firma ist aus „Expedition Berufswelt“ hervorgegangen.

Positive Resonanz bei Firmen und Behörden
Bei Firmen und Behörden kommt das Konzept an. „Wir müssen als Region denken und nicht als einzelnes Unternehmen. Wir müssen jungen Leute die Attraktivität der hiesigen Arbeitswelt zeigen,“ bestätigte Peter gr. Beilage, dessen Firma seit Jahren aktiv mitwirkt. Ähnlich sieht es Sylvia Kathmann von der Fa. Michalowski GmbH. „Wir haben in den letzten Jahren fast alle Azubis über diesen Weg bekommen.“ Die Wichtigkeit von Schülerpraktika bestätigte auch Annedore Dierksen, Pflegeleitung des Marienhospitals. Wenn Corona wieder vorbei sei, wolle sie sofort wieder damit anfangen.

Der Erfolg gibt dem Projekt Recht. In den letzten fünf Jahren hat sich die Quote der Jugendlichen, die nach dem Hauptschulabschluss eine Ausbildung beginnen, verdoppelt, erleben es beide Schulen. Inzwischen liegt sie bei ca. einem Drittel. „Expedition Berufswelt ist für viele Schüler wie eine Brücke, die sie über den Nebel führt und ihnen die Augen für die Arbeitswelt öffnet“, begeisterte sich Matthias Grau, stellvertretender Rektor der Geschwister-Scholl-Oberschule.
Finanziell unterstützt wurde „Expedition Berufswelt“ im zurückliegenden Schuljahr vom Hedwig-Stift, der AOK und Volksbank, dem Marienhospital, den Firmen Freese & Feldhaus, bauXpert Gr. Beilage, WEDA Dammann & Westerkamp GmbH, Autohaus Klöker, Michalowski GmbH, der Mittelstandsvereinigung Vechta und der Bürgerstiftung Vechta. Das Netzwerk ist offen für alle Unternehmen der Region.

Ludger Heuer