Viel Glas und Licht, helle Fluren, holzgetäfelte Sitznischen, ein ungewöhnliches Farbkonzept und eine ausgeklügelte Luftfiltertechnik dominieren das neue dreigeschossige Gebäude. Zwölf Klassenräume, zwei Differenzierungsräume und zwei Fachräume für Musik sind hier untergebracht. In jedem Raum wurden interaktive Bildschirme aufgestellt und neuste Audio- und Videotechnik installiert. Zehn Prozent der Stühle und Tische sind höhenverstellbar und können mit ihren Schülern mitwachsen. Die Raumaufteilung mit Trockenbauwänden erlaubt spätere Veränderungen. Ein großer Bereich im Erdgeschoss dient als Mensa bzw. Aula. „Das Gebäude ist für uns ein Geschenk“, strahlte Barkam.
6,2 Mio. Euro hatte der Kirchensteuerrat des Offizialatsbezirks Oldenburg hierfür bewilligt. „Es ist für uns seit einigen Jahren die größte Einzelinvestition“, betonte Uwe Kathmann, Vorstand der bischöflichen Schulstiftung St. Benedikt. „Wir freuen uns sehr, den Schulstandort Wilhelmshaven damit weiter stärken zu können.“ Von einem „Meilenstein in einer Zeit, wo man nicht weiß, wie es wirtschaftlich weiter geht“ sprach Weihbischof Wilfried Theising. „Die Schulen bedeuten uns sehr viel. Wir möchten unseren Schülerinnen und Schülern Herzenzbildung schenken und mit dem christlichen Glauben in Verbindung bringen.“ Daher erhalte jeder Klassenraum ein Kreuz, das Martin Denzinger, Architekt des Bischöflich Münsterschen Offizialates, gestaltet hat. Die Schule stehe aber auch Schülern anderer Konfessionen oder Bekenntnisse offen. Seinem Vorvorgänger, Weihbischof Max Georg Freiherr von Twickel, sei diese Schule so ans Herz gewachsen, dass er ihr 2013 den Großteil seines Vermögens vermacht habe, sagte Theising. Dieses Geld sei hier mit verbaut worden. Mit weiteren 50.000 € unterstützt das Bonifatiuswerk die Maßnahme, erklärte Reinhard Stolte vom Diözesan-Vorstand.
Vorgängerbau war nicht mehr haltbar
Dass der alte Vorgängerbau abgerissen werden musste, bedauerten mehrere Redner. Optisch habe das klassizistische Gebäude gut ausgesehen. Doch es sei nicht mehr haltbar gewesen, betonte Architekt Michael Otto vom Oldenburger Architekturbüro g+h Architekten henckel + otto partG mbB, der selbst in der Denkmalpflege tätig ist. Er habe aber einige Paletten der alten Klinkersteine aufheben lassen. Und daraus werde sein Büro eine Steele errichten lassen, in der auch die alten Gedenksteine der Schule Platz finden würden.
Als nächstes steht die Gestaltung des Schulinnenhofes an. Auf 1.700 qm wird er einen offenen Campuscharakter mit viel Grün vermitteln. Zusammen mit dem neuen Haus 6, dessen Glastüren im Erdgeschoss geöffnet werden können und so bei Veranstaltungen den Außenbereich mit einbeziehen, bekommt die Schule das lang ersehnte "Forum". „Für unsere 700 Schülerinnen und Schülern erhalten wir dann einen zentralen Treffpunkt und Veranstaltungsort," freute sich Barkam.
Ludger Heuer