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18. Juli 2021 - Wilhelmshaven

Kein Kreidestaub mehr im Klassenzimmer

Franziskusschule setzt voll auf Digitalisierung

„Bitte holt Euer Buch aus der Tasche und schlagt Seite 102 auf. Wir schauen uns heute Klimadiagramme an. Und ich hoffe, Ihr könnt die Zahlen in dieser kleinen Schrifttype erkennen,“ eröffnet Tom Holtrup seinen Wahlpflichtkurs Erdkunde in der 9. Klasse. Nein, stimmt nicht, so war es mal. In der Franziskusschule geht das heute anders, denn die kirchliche Oberschule ist inzwischen komplett digitalisiert. In Klimadiagramme steigt eine Klasse heute anders ein. Während der große digitale Bildschirm vorne schon das Diagramm zeigt, sagt Holtrup: „Bitte packt Eure Laptops aus, öffnet den Browser, klinkt Euch bei „Hello Smart“ ein, wartet auf die Verbindung zur Learning Suite online, tretet als Gast bei und gebt die ID-Nummer ein.“ Im Nu sind alle im virtuellen Lernraum. Holtrup verteilt derweil elektronische Stifte für die Laptops.

Digitalaer Unterricht in der FranziskusschuleGroßansicht öffnen

Während sich die Schüler in den virtuellen Lernraum einwählen, verteilt ihr Lehrer Tim Holtrup elektronische Stifte für die Laptops.

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Seit zwanzig Jahren ist er Lehrer. „Ich kenne noch den Kreidestaub und habe die ganze technische Entwicklung mitgemacht. Ich kenne auch noch die Probleme, wenn man Technik einsetzte wie Overhead-Projektoren.“ 2015 sei die erste Board-Generation mit Beamern in die Schule gekommen. Ein echter Fortschritt gegenüber den alten Tafeln. Doch die neuen Displays, die inzwischen aufgebaut würden, wären sofort startbereit, deutlich schneller und vielseitiger einsetzbar. Mit diesen Geräten sei interaktiver Unterricht möglich, der auch von zu Hause geführt werden könne. Die Schüler können dabei ihre Arbeitsblätter digital ausfüllen, die er gleich einbindet oder online korrigiert. „Das ist ein höherer Lerneffekt, als wenn ich hinter jeden Schüler stehen würde.“

Neben dem großen Bildschirm ist in allen Klassenräumen der Franziskusschule ein zusätzlicher kleiner Monitor installiert. Hier können die Lehrkräfte verdeckt arbeiten, etwas vorbereiten oder den großen Bildschirm erweitern. Beim coranbedingten Wechselunterricht konnten hiermit Schüler von zu Hause per Video ins Klassenzimmer zugeschaltet werden. Auch die Schüler begeistern sich über die neue Technik. Grafiken und Schriften sind besser zu erkennen, Bücher müssen nicht mehr geschleppt werden, der Stoff ist schneller abrufbar. „Die alten Tafeln sind nicht so mein Ding“, sagt die 15-jährige Lea. Mit der neuen Technik kommen sie alle gut zurecht, bestätigt eine Mitschülerin. Sie würde vor allem den Unterricht zu Hause deutlich erleichtern.

Alle Räume sind digitalisiert
21 Smartdisplays stehen in der Schule. Ein Großteil ist schon im vergangenen Jahr von der Firma Büro Albers aus Meppen geliefert worden. Neben den Klassenräumen sind auch alle Fachräume damit ausgestattet. „Die neue Technik hat sich inzwischen gut eingebürgert. Es gibt keinen Kollegen mehr, der nur noch mit den grünen Tafeln arbeiten möchte,“ weiß Gaby Kurth, didaktische Leiterin der Schule. Fortbildungen seien aber noch nötig, gibt sie zu. „Teilweise sind die Schüler da weiter als wir,“ lacht sie. „Dann darf man keine Scheu haben, Schüler zur Hilfe zu holen. Die machen das aber auch sehr gerne.“

Dankbar zeigt sich Kurth über die Förderung des Digitalpakts. Über 120.000 Euro standen der Schule daraus zur Verfügung. Dazu gab es 30.000 Euro für mobile Endgeräte zur Ausleihe. Ohne dieses Förderprogramm würde es noch über Jahre ein Nebeneinander von Tafeln und Bildschirmen geben. „Das erleichtert den Alltag unglaublich“, erlebt sie es ständig.

Ludger Heuer

Ein Video hierzu s. hier