Im Dezember 2020 hatten die Projektpartner dazu AHOI_MINT ins Leben gerufen, erklärte Wolfgang Schoedel, Gründungsmitglied des Forschungszentrums Nordwest, jetzt vor der Presse. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt ihre Arbeit mit 450.000 Euro. Das Projekt soll schulische und außerschulische Bildung fördern. „Unsere Region darf im Bereich der Naturwissenschaften nicht abgehängt werden,“ mahnte Schoedel, im Hauptberuf Leiter der Graf-Anton-Günther Schule. „Ohne Kenntnisse für Natur, Technik und Umwelt sind wir hinsichtlich der Risikoabschätzung nicht gut aufgestellt.“
Das Netzwerk kann über seine Partnerschulen im Nordwesten ca. 14.000 Schülerinnen und Schüler erreichen, erklärte Markus Schnötke, Biologie- und Chemielehrer an der Liebfrauenschule Oldenburg und einer der Koordinatoren des Forschungszentrums NordWest. An seiner Schule machen ca. 15 Zehnt- und Elftklässler mit. „Ihre Zahl wird deutlich wachsen, wir stehen ja noch ganz am Anfang,“ wusste Schulleiter Achim Krebber. Sie experimentieren mit neuen 3-D-Druckern und beteiligten sich mit drei anderen Schulen am Projekt Ikarus. Hier wurde in den Wintermonaten ein Wetterballon in 35 Kilometer Höhe geschickt. Auf seinem Weg in die Stratosphäre filmt eine Kamera den gesamten Flug. Temperatur, Druck und Geschwindigkeit wurden gemessen. Zudem haben die Schülerinnen und Schüler ein Experiment entwickelt, das während des Fluges Ozon nachweisen soll, sagte Schnötke.
Großes Interesse an AHOI MINT hat auch die Oldenburger Universität. Mit Lehramtsstudierenden werde begleitend erforscht, wie Kinder und Jugendliche die Angebote des Clusters nutzen können, sagte Physikprofessor Dr. Michael Komorek. Zudem erstelle die Universität viele MINT-Angebote für Schulklassen der Region. Auch für das Landesmuseum Natur und Mensch als einem der ältesten außerschulischen Lernorte in Deutschland ist die Mitarbeit selbstverständlich. „Wir greifen gesellschaftlich relevante Themen wie Klimawandel, Landwirtschaft und Biodiversität auf, die vielfältige Anknüpfungspunkte zu MINT bieten. Im Rahmen des Projektes werden wir ein Konzept für ein Schülerlabor, das sog. „MINTLab“, erarbeiten, das für die Nutzung im Cluster geöffnet wird“, sagte Museumsleiterin Dr. Ursula Warnke.
„Wir wollen die Begeisterung für Informatik rüberbringen und dafür unsere Labore öffnen“, freute sich Prof. Dr. Susanne Boll-Westermann, Vorstandsmitglied von OFFIS e. V. – Institut für Informatik, auf die Zusammenarbeit. Industriepartner seien an diesem Projekt sehr interessiert. „Wir wollen die verborgenen Schätze zusammenführen. MINT soweit das Auge reicht,“ lachte sie.
Wie groß das Angebot für junge Leute inzwischen ist, zeigt die Website www.ahoi-mint.de. Über 120 Angebote hat das Schlaue Haus Oldenburg hier schon eingepflegt.
Ludger Heuer