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01. Februar 2022

Mut, was Neues zu wagen

BBS Marienhain verabschiedet 42 sozialpädagogische Assistenten/innen
Viele von ihnen stehen mitten im Leben, haben Kinder großgezogen und schon ein halbes Berufsleben hinter sich. Und dennoch sind sie noch einmal zur Schule gegangen. Viel Mut bewiesen haben die Absolventinnen und Absolventen der neuen Teilzeitausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz. Aufgrund steigender Nachfrage nach erzieherischem Personal hatte die BBS Marienhain diesen Ausbildungsgang 2020 ins Leben gerufen. Das Angebot ist auf Quereinsteiger zugeschnitten.

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Die Absolventinnen und Absolventen mit ihren Klassenlehrerinnen Karina Wilkens (2.v.l.) und Tanja Bruns (2.v.r.).

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Abschiedsgeschenk an die Schule, mit dabei Schulleiterin Dr. Gabriele Grieshop (6.v.r.) und Fachbereichsleiterin Andrea Lorenz (4.v.l.).

„Sie haben sich auf ein Wagnis eingelassen und wurden trotz großer Lebenserfahrung wieder Schüler,“ sagte Molbergens Pfarrer Uwe Börner beim Gottesdienst der Abschlussfeier am vergangenen Freitag in der Heilig-Geist Kirche. „Das wichtigste, was man im Leben braucht, sind Menschen, die an einen glauben,“ gab er ihnen mit auf den Weg.

An diesen Menschen hat es offensichtlich nicht gefehlt. Aufbruch, neue Wege, Veränderung, Lebensträume, neue Herausforderungen, Respekt, sich öffnen, Motivation – diese Begriffe prägten die Abschlussfeier. „Mutig waren Sie bereits am Anfang, bevor sie überhaupt die Ausbildung begonnen haben, denn sie haben sich damit beschäftigt, ihren alten Job zu verlassen und der ersten nichtpädagogischen Ausbildung eine zweite hinzuzufügen“, zollte ihnen Schulleiterin Dr. Gabriele Grieshop Respekt.

„Ihr habt Unfassbares geschafft und seid über Euch hinausgewachsen,“ lobte sie Karina Wilkens, die eine der beiden Klassen geleitet hatte. „Wir machen uns um Euch gar keine Sorgen. Wir sind fest davon überzeugt, dass Ihr alles mit Erfolg meistern werdet.“ Dass Sorgen nicht angebracht sind, war überall zu hören.

Corinna Beckmann (43), zweifache Mutter und gelernte Bürokauffrau, arbeitet in der Kita ihres Wohnorts Strücklingen. „Die Ausbildung war wunderbar,“ schwärmte sie. Es sei nicht immer leicht gewesen, Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. „Aber wir haben es geschafft.“  Irina Trot (44) hat zwanzig Jahre als Einzelhandelskauffrau gearbeitet. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich diesen Weg gewählt habe,“ sagte die Mutter zweier erwachsener Kinder. „Es war eine tolle Zeit, ich würde es immer wieder machen.“ Ab Februar arbeitet sie in einer Kita in Neuenkirchen-Vörden. In den Krippenbereich geht auch die 46-jährige ehemalige Rechtsanwaltsgehilfin Anja Hülskamp. Gefragt nach der Ausbildung, sagte sie nur: „Top, kann ich nur empfehlen.“  Auch Männer nehmen diese Chance war. Dario Perini (25) hatte zuvor Kultur- und Erziehungswissenschaften studiert. „Es gab auch Momente, wo wir dachten, wir schaffen das nicht,“ gibt er zu. „Letztendlich hat es aber jeder geschafft.“ Perini geht als Sprachförderkraft in die Oberbergschule Vechta. Später will er die Erzieherausbildung aufsatteln. „Ich will hundertprozentig mein Leben lang mit Kindern arbeiten.“

Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz in Teilzeit und für Quereinsteiger
Die neue 18-monatige Ausbildung gliederte sich in einen theoretischen und praktischen Teil. Der praktische umfasst 600 Zeitstunden in sozialpädagogischen Einrichtungen wie Krippen und Kindergärten. Viele konnten diesen Ausbildungsteil in bestehenden Arbeitsverhältnissen absolvieren. Dazu 960 Stunden Theorie. Den Absolventen/innen steht jetzt eine neue Berufswelt offen. Sie können als Zweitkraft in Kindertagesstätten arbeiten und haben die Aufnahmevoraussetzung für die Erzieher/-innenausbildung in der Fachschule Sozialpädagogik erfüllt. Gleichzeitig haben sie den erweiterten Sekundarabschluss I und damit die Zugangsvoraussetzung für das Berufliche Gymnasium erworben.

Nähere Infos hier.

Ludger Heuer