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12. Juli 2022 - Vechta, Cloppenburg

Beeindruckt vom modernen Schulkonzept

Sächsischer Kultusminister besucht zwei kirchliche Oberschulen
Kurz vor Ferienbeginn bekamen die kirchlichen Oberschulen Ludgerus-Schule Vechta und Marienschule Cloppenburg noch hochkarätigen Besuch. Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz wollte sich ein Bild von modernen Schulen machen. Eingeladen hatte ihn der Bischof aus Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers.

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v.l. Uwe Kathmann (Schulstiftung St. Benedikt), René Partmann (stellv. Schulleiter), Christian Piwarz, Schulleiter Clemens Feldhaus, Christoph Bernhard (Schulamtsleiter Bistum Dresden-Meißen), Dorte Beemelmanns (Beauftragte für Angelegenheiten der Kirchen und Religionsgemeinschaften im sächs. Kultusministerium), Bischof Heinrich Timmerevers, Björn Schaarschmidt (pers. Referent des Ministers), Prof. Dr. Franz Bölsker (Schulstiftung St. Benedikt).

Besuch im UnterrichtGroßansicht öffnen

Besuch in einer 5. Klasse, v.l Janes Buschenlange (didaktischer Leiter Marienschule), Bernhard Christoph (Schulamtsleiter Bistum Dresden-Meißen), Bischof Heinrich Timmerevers, Kultusminister Christian Piwarz, Simone Hegger-Flatken und Ingo Gerdes (Schulleitung Marienschule), Prof. Dr. Franz Bölsker und Lehrer Thorsten Burrichter-Cloer.

Mit dem Kultusminister habe er regelmäßige Austauschrunden, sagte der frühere Vechtaer Offizial, der von seinem Schulamtsleiter Christoph Bernhard begleitet wurde. Bei einem dieser Treffen habe der Minister davon gesprochen, dass Sachsen seine Schulen für 2030 weiterentwickeln wolle. „Wenn Sie Schulen sehen wollen, die sich schon weiterentwickelt haben, dann lade ich Sie gerne ins Oldenburger Land ein“, hatte ihm der Bischof erwidert. Wenige Tage später habe Piwarz zugesagt.

Die zwei Schulen haben vieles gemeinsam. Sie sind gebundene Ganztagschulen mit Mensabetrieb und praktizieren seit über zehn Jahren das „Projekt Schule – Weil Du so wertvoll bist“. Beide legen viel Wert auf gemeinschaftliches und selbstorientierte Lernen und für die höheren Klassen auf umfangreiche Berufsorientierung. Und beide haben regelmäßig deutlich mehr Bewerber für die 5er Klassen als Plätze. „28% unserer Schüler haben in diesem Schuljahr den Realschulabschluss gemacht, 52 den Qualifizierten Hauptschulabschluss,“ erklärte Clemens Feldhaus, Leiter der Ludgerus-Schule, seinen Gästen vor einem Besuch der 6er-Klassen. Kinder mit Förderbedarf würden vielfach gar nicht mehr auffallen, da sie so gut integriert seien. Damit das so ist, hätten in den letzten Jahren mehrere seiner Lehrkräfte berufsbegleitend an der Universität Oldenburg eine sonderpädagogische Ausbildung durchlaufen, sagte er.  

Blitzblanke Tische in Marienschule
In der Cloppenburger Marienschule erwarteten den Minister blitzblanke Tische. „Unsere 5er Jahrgänge haben sich mächtig ins Zeug gelegt und alles saubergemacht“, meinte Schulleiterin Simone Hegger-Flatken. „Wir haben ihn aber gesagt, sie müssten keine Anzüge anziehen“, lachte sie. Auch hier hat die Berufsorientierung ein starkes Gewicht. Hegger-Flatken erläuterte dem Besuch die Programme. Vor dem Besuch der Mensa erfolgte ein Gang durch die gut ausgestatteten Werkräume. Auch der Mensabetrieb, in dem jeden Tag ca. sechshundert Essen ausgegeben werden, beeindruckte die Gäste. Das Mittagessen bot eine willkommene Unterbrechung im strammen Programm.

„Wir haben in Sachsen den Grundsatz: Wir lassen kein Kind zurück,“ sagte Piwarz. Um sich dafür Anregungen zu holen, habe er bewusst keine staatlichen, sondern freie kirchliche Schulen besucht. Von dem, was er gesehen habe, könne er einiges mit nach Hause nehmen. Dazu gehörten die Konzepte des selbstorientierten Lernens, die Möglichkeit für Quereinsteiger in den Lehrerberuf, die Zusatzqualifikation im Bereich Sonderpädagogik, die Berufsorientierung und klassenweiten Einsätze von iPads. Für seine Gastgeber hatte er einen kleinen Studienrat als sächsisches Räuchermännchen dabei und lud sie herzlich zu einem Gegenbesuch ein. „Ihr Besuch könnte der Auftakt sein für einen stetigen Austausch. Sachsen ist für uns immer eine Reise wert,“ versicherte ihm Prof. Dr. Franz Bölsker, Vorstand der Schulstiftung St. Benedikt.

Er freue sich zu sehen, wie sich das Schulprojekt „Weil Du so wertvoll bist“ in den letzten Jahren weiterentwickelt hätte, resümierte auch Timmerevers. In seinem Bistum gibt es sechs kirchliche Schulen. „Die hier umgesetzte Projektidee ist ein wichtiger Schlüssel für die Erziehung und Bildung junger Menschen, da sie sich wertgeschätzt und angenommen fühlten und mit einer guten Zufriedenheit in die Schule kommen. Das ist die beste Basis für einen guten Schulbetrieb“, sagte der Bischof.  

Ludger Heuer