Mario, Annalena und Mathilda ruhen sich auf ihrem Erfolg nicht aus. Sie sitzen schon an ihrem nächsten Fall. Diesmal verfolgen sie einen Handydieb. Merle und Hardy helfen ihnen in dieser Woche bei den Ermittlungen. Großer Vorteil: die fünf Juniordetektive kennen sich aus gemeinsamen Schulzeiten. Alle fünf besuchten im vergangenen Schuljahr die Klasse 3a der Alexanderschule Vechta. Elis Schürmeyer, im echten Leben Gruppenleiterin, gibt ihnen als Dienststellenleiterin gute Tipps.
Das Spiel ist Teil eines dreiwöchigen Sommercamps für 1-6 Klässler. Zum dritten Mal organisieren das Bildungswerk Vechta und die Schulstiftung St Benedikt dieses Angebot. Als Juniordetektive können die Kinder in Kleingruppen lernen, was echte Detektive wissen und können sollten. In Rollenspielen jagen sie erfolgreich die Räuber. „Durch die Simulation von Tatorten und die Einbindung naturwissenschaftlicher Experimente in die Ermittlungen ist aktives und selbstbestimmtes Lernen möglich,“ beschriebt Marie Dierkes vom Bildungswerk Vechta das pädagogische Konzept. „Unser Sommercamp fördert bei den Kindern die Entdeckerlust, die Neugierde und vor allem den Austausch untereinander ohne Abstandsregeln und Maske.“ Die Kinder genießen den Auslauf und das naturnahe Gelände. „Einige unser 1. und 2. Klässler sind noch nie im Wald gewesen,“ sagt Dierkes.
Statt 144 kamen 220 Kinder – auch Bürgerstiftung finanzierte Gruppen
Für 144 Kinder aus Stadt und Landkreis Vechta war die Maßnahme ursprünglich ausgelegt. Die Teilnahmegebühr war mit 25 Euro pro Woche niedrig angesetzt. Darin enthalten ist auch eine kleine Verpflegung mit Obst und Getränken. Kurz vor Ferienbeginn schoss die Anmeldezahl auf 220 hoch, sagt Dierkes, die das Camp zusammen mit Michael Bröer leitet. Die Bürgerstiftung Vechta sicherte kurzfristig 3.000 € für die Finanzierung zweier zusätzlicher Gruppen zu. Den Hauptanteil mit 26.000 € übernahm das niedersächsische Landesprogramm LernRäume.
Trotz der Ausweitung sei alles gut verlaufen, resümiert Dierkes. Vor allem die Kommunikation mit den Eltern sei angenehm gewesen. „Unsere Gruppenleitungen haben tolle Arbeit geleistet. Und das Gelände und die Räumlichkeiten der BBS Marienhain eignen sich sehr gut für eine derartige Aktion.“ Für eine Neuauflage die besten Voraussetzungen. Das sieht auch Heinrich Wolking, Vorsitzender der Bürgerstiftung Vechta, so: „Für die Bürgerstiftung ist das Sommercamp immer wieder ein ganz besonderes Projekt. Hier treffen sich Themen wie Jugend, Bildung und soziale Kompetenz. Das ist für uns ein großer Gewinn. Die Förderung dieser Maßnahme ist uns daher eine Herzensangelegenheit.“
Und was sagen die Detektive? „Ich komme nächstes Jahr wieder,“ versichert Mario. Dann hat er keine Zeit mehr. Er muss den Handydieb fangen. Sie sind ihm dicht auf den Fersen.
Ludger Heuer