„Blitzgescheit, vorbildlich, fachlich versiert, kompetent, eloquent, entscheidungsfreudig, fleißig, durchsetzungsstark, mit einem hohen Maß an Fortbildungsbereitschaft und großer Reflexionsbereitschaft über gute Unterrichtskultur“, so beschrieben ihn Kollegen und Weggefährten. „Einen pädagogischen Tausendsassa,“ nannte ihn Schulleiter Reinhard Lobmeyer. Mit 64 Jahren geht der Pädagoge, der seit 1986 an der Paulus-Schule Chemie und Biologie und seit 1993 auch an der Universität Oldenburg Biologiedidaktik unterrichtet hat, in den Ruhestand.
„Schule war für Dich nicht nur der Unterricht, sondern auch Schulentwicklung gewesen,“ sagte Lobmeyer. Dass er gleich als Klassenlehrer eingesetzt und über lange Jahre in die MAV gewählt worden war, zeige, welches Vertrauen man ihm immer entgegengebracht habe. 2006 startete die Schulstiftung St. Benedikt in ihren vier Oberschulen das „Projekt Schule.“ Dieses reformpädagogische Projekt, das immer noch als Aushängeschild gilt, hat Steinbach maßgeblich mitentwickelt. Als Fachberater hat er den Bildungsplan Naturwissenschaften für die kirchlichen Oberschulen mitentwickelt. „Über viele Jahre hast Du Referendare betreut und einige von ihnen dauerhaft an unsere Schule geholt,“ dankte ihm Lobmeyer. „Unser Schulträger hat schnell gemerkt, dass man sich auf Dich verlassen kann.“ 2006 wurde Steinbach als pädagogischer Koordinator Mitglied der Schulleitung, 2016 wurde er zum didaktischen Leiter ernannt.
Er könne es kaum fassen, dass Steinbach in den Ruhestand gehe, sagte Uwe Kathmann, Vorstand der Schulstiftung St. Benedikt. „Wir sind Ihnen unendlich dankbar für die jahrzehntelange gute Arbeit, die Sie für die Schule und die Schulstiftung erbracht haben.“ Dank und Respekt übermittelte Patrick Fikus im Namen der MAV. „Onkel Uwe“ habe immer Bescheid gewusst und mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dass er schon als junger Lehrer begeistern konnte, bezeugten Vertreter seiner ersten Abschlussklasse von 1992. „Uwe Steinbach war immer cool und nie cholerisch. Wir hätten es nicht besser treffen können,“ bestätigte André Hertwig im Namen der Klasse. „Wir werden Dich sehr vermissen. Danke, dass Du Teil unseres Netzwerkes gewesen bist,“ gaben ihm Dr. Melanie Buß von der OBS Osternburg und Nicole Kersten von der OBS Alexanderstraße, die mit Steinbach viele Jahre im didaktischen Arbeitskreis der Oldenburger Schulen zusammengearbeitet hatten, mit auf den Weg.
An der Uni macht er noch weiter
Uwe Steinbach habe es an der Universität, wo er seit 1993 im Fachbereich Biologiedidaktik unterrichtete, geschafft, den Studierenden das beizubringen, was in der Schule an erste Stelle stehe:
„Nicht die Kompetenzorientierung, sondern der Schüler, der Mensch. Dass jeder Schüler was kann,“ sagte Dr. Corinna Hößle, Professorin für Biologiedidaktik an der Universität Oldenburg. „Es ist ein großes Glück, dass wir Dich noch eine Zeit länger haben.“
„Ich habe das unverschämte Glück, ein ganz tolles Berufsleben gehabt zu haben,“ resümierte Steinbach am Schluss. Und er freue sich sehr, an der Uni noch weiter machen zu können. „Das war für mich neben dem Schulalltag immer die Kür.“
Ludger Heuer