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12. März 2018 - Cloppenburg, Oldenburger Land

Schüler sind wertvoll, weil es sie gibt

Weihbischof Theising trifft sich mit neuen Lehrkräften 

Das christliche Menschenbild stellte die Schulstiftung St. Benedikt in der vergangenen Woche in den Mittelpunkt eines Seminars für neue Lehrkräfte. Fünfzehn Lehrerinnen und Lehrer, die an der Liebfrauenschule und der Paulusschule Oldenburg, der Marienschule und der Liebfrauenschule Cloppenburg, der Franziskusschule Wilhelmshaven oder der Ludgerusschule in Vechta unterrichten, nahmen daran über drei Tage in der Katholischen Akademie Stapelfeld teil. Am Dienstag traf sich die Gruppe zum Gespräch und einer Vesper mit Weihbischof Wilfried Theising.

Gesprächsrunde mit WB TheisingGroßansicht öffnen

Weihbischof Theising traf sich in Stapelfeld mit neuen Lehrkräfte der Katholischen Oberschulen und Gymnasien im Oldenburger Land.

„Wenn wir zusammensitzen, ist uns dann bewusst, dass uns in jedem hier Gott begegnet?“, fragte Weihbischof Theising die Lehrkräfte. „Es ist egal, was ich kann. Wichtig ist erstmal, dass ich sein Abbild bin“, sagte er. „Es geht um die begleitende Arbeit mit den Schülern. Man investiert etwas und sieht viele Ergebnisse“, antwortete eine Lehrerin auf Theising Frage nach der Motivation für den Lehrerberuf. „Nach einem Posten in der Wirtschaft bin ich wieder Lehrer geworden. Ich erlebe jetzt täglich, dass ich mit den Schülern mehr erreichen kann“, sagte ein anderer. „Mir geht es um Begegnung, jeden Tag. Mit den Schülern, den Lehrern, den Eltern“, sagte eine Gymnasiallehrerin. Einen jungen Lehrer motiviert, dass es eine sinnstiftende Arbeit sei, bei der man den Schülern etwas für ihr Leben mitgeben könne. Auch die Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit spielten eine Rolle. 

„In der Motivation, die Sie schildern, wird ihre Haltung deutlich, ihr Interesse am Menschen, am Gegenüber“, zeigte sich Theising erfreut. Er habe von seinen Lehrern vor allem Haltungen gelernt, sagte er. Das Interesse am Menschen sei die wichtigste Grundlage für einen guten Job als Lehrer, ergänzte Heinrich Blömer, Vorstand der Schulstiftung. „Bewahren sie sich diese Neugier“, wünschte er. „Weil Du so wertvoll bist“ heißt das Konzept der Schulstiftung für die Oberschulen. Dort steht der Wert des Schülers im Mittelpunkt. „Sie sind wertvoll, weil es sie gibt. Da gibt es null Bedingungen“, sagte Blömer. „Wenn ich das begriffen habe, prägt das meinen Umgang mit Menschen“, hob er hervor. Das sei tägliches Brot in der Schule und im Alltag nicht immer leicht. „Der Anspruch gilt schließlich auch dann, wenn Dein Gegenüber Dich mal besonders herausfordert“, stellte der langjährige Lehrer fest. Wertvoll-Sein komme nicht von Fähigkeiten, sondern vom Da-Sein. 

Am derzeitigen Arbeitsplatz in einer katholischen Schule motiviere die jungen Lehrkräfte die außergewöhnliche Atmosphäre, die dort herrsche, die gute Ausstattung und der besondere Umgang zwischen den Schülern, im Unterricht und zwischen Verwaltung und Lehrkräften, erzählten die Seminarteilnehmer. Theising wünschte ihnen, dass „die tolle Motivation erhalten bleibt“. Der Lehrerberuf mache auch Stress. Nicht jeder mache es einem leicht, erklärte er. Der Weihbischof, der auch Vorsitzender der Schulstiftung ist, fühlt sich dem Lehrerberuf sehr verbunden, er habe ein Herz für die Schulen, sie seien eine wichtige Größe im kirchlichen Leben. 

Obligatorisch nehmen alle Lehrkräfte, die neu an einer der Schulen der Schulstiftung St. Benedikt anfangen, an zwei Seminaren teil. Nach dem intensiven Austausch über das christliche Menschenbild in Stapelfeld steht beim zweiten Seminar auf Wangerooge das Thema Spiritualität auf der Tagesordnung. 

Johannes Hörnemann