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03. Mai 2018 - Cloppenburg

Sokrates und instagram im "studium fundamentale"

Gymnasium Liebfrauenschule in Cloppenburg absolviert Kompaktseminar in Kooperation mit Katholischer Akademie Stapelfeld

In Kooperation mit der Katholischen Akademie Stapelfeld führte das Gymnasium Liebfrauenschule für den gesamten Jahrgang 10 ein Kompaktseminar zum Thema „studium fundamentale“ durch. Als Studium fundamentale werden heutzutage meist alle nicht obligatorischen, öffentlichen Lehrveranstaltungen einer Hochschule bezeichnet. Im Sinne des humanistischen Bildungserbes verkörpern sie den Auftrag der Hochschulen, die umfassende Allgemeinbildung zu fördern.

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Dr. Marc Röbel während der Auftaktvorlesung zur Mäeutik des Sokraktes'

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Dozent Andreas Rolfes übt in seinem Workshop Rhetorik und Sprache ein, um argumentativ und nicht plakativ überzeugen zu können.

Hintergrund war die systematische Erarbeitung und Bewusstmachung von Grundlagen des Denkens und Argumentierens, um so zum Beispiel in Schule, Studium, Ausbildung und auch Alltag besser eigene Positionen vortragen bzw. andere Positionen besser durchleuchten zu können.

Konkret lehnte man sich am ersten Tag an das große klassische Vorbild Sokrates an, der mit seiner speziellen Fragetechnik bei seinem Gegenüber Denkprozesse auslöste, die zu Erkenntnissen führte, die jenseits von Relativismus und Beliebigkeit liegen. Diese Einführung in sokratisches Denken und Reden wurde in einer interaktiven Vorlesung eingeführt vom geistlichen Leiter der Akademie, Pfarrer Dr. Marc Röbel, und vom Rhetorikdozenten Alexander Rolfes. Beiden gelang es, den zunächst schwerfällig erscheinenden Komplex sokratischen Denkens und Redens leicht und doch konzentriert zu vermitteln.

In einer Übungseinheit sollten die Schülerinnen und Schüler dann in die Rolle des Sokrates schlüpfen und mittels seiner Fragetechnik, Mäeutik oder auch „Hebammenkunst“ genannt, einen kleinen Dialog gestalten, der zu einer ethisch-moralischen Frage Stellung bezieht.

Am folgenden Tag standen die fünf Workshops auf dem Programm. Im Vorfeld der Stapelfelder Veranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler in zehn Doppelstunden in eigens eingerichteten Veranstaltungen verschiedenste Perspektiven auf ihr Leben und die Gestaltung der Gesellschaft in der Zukunft erarbeitet. Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Welchen Einfluss werden Künstliche Intelligenz und Transhumanismus auf mein Leben haben? Was hat mich geprägt? Wie bin ich geworden, der ich bin? Werde ich durch das Internet zum gläsernen Menschen?

In Anknüpfung an diese Fragen gestalteten die Schülerinnen und Schüler in den fünf Gruppen mit ihren Referenten ein Projekt.

Im Einzelnen waren dies die künstlerisch-gestalterische Auseinandersetzung mit dem Thema „Ich und wir – von gestern bis morgen“ unter der Leitung des Kunstlehrers Jürgen Stelling, die interaktive Annährung über die Medienform instagram mit dem Referenten zum „Projekt Kommunikation“ Christian Wode vom Erzbistum Hamburg, die Produktion eines Videos und Podcasts zum Thema „Mit Sokrates auf Sendung“ unter der Leitung von Thomas Ast vom Medienzentrum Cloppenburg, die klassisch journalistische Perspektive zum Thema „Zukunft der Arbeit“ mit Gaby Westerkamp, Chefredakteurin des Cloppenburger Wochenblatts, sowie die rhetorische Darstellung des Themas in Form einer Debatte unter der Leitung von Andreas Rolfes, Referent für Rhetorik, Kommunikation und Präsentation der Katholischen Akademie Stapelfeld.

Mit Spaß und viel Ertrag wurde in den einzelnen Workshops gearbeitet, sodass am Samstagnachmittag ein überaus zufriedenes Fazit von Seiten der Schülerinnen und Schüler, der Akademie und der Referenten gezogen wurde. „Die behandelte Thematik scheint von der Schülerwelt zunächst unglaublich weit entfernt zu liegen und zudem auch noch viel zu schwierig. Da sich alle Beteiligten sehr gut aufeinander eingelassen haben und offen waren, konnte jeder für sich einen wichtigen Ertrag mit nach Hause nehmen. Mit der Kraft des Wortes zu überzeugen und sich argumentativ klar verständlich zu machen sowie der Blick auf die Zukunft ist für junge Menschen von herausragender Bedeutung in einer immer komplexer werdenden Welt.“, so Dr. Norbert Dörner, Stellvertretender Schulleiter und Kopf der Projektgruppe „studium fundamentale“ am Gymnasium Liebfrauenschule.

Am 24. Mai 2018 sollen die Ergebnisse des Pilotprojekts im Rahmen einer Podiumsdebatte der Öffentlichkeit vorgestellt werden.