Navigationsmenüs (Musterschule)

Pressemeldung

Zurück

19. Februar 2024

Mangel an sozialpädagogischem Personal immer drängender

BBS Marienhain informiert über Ausbildung in Voll- und Teilzeit

Auch im kommenden Schuljahr bietet die BBS Marienhain die Ausbildungsgänge zum Sozialpädagogischen Assistenten, zum Erzieher oder zum Heilpädagogen in Vollzeit und berufsbegleitend an. Die Schule reagiert damit auf das zunehmende Interesse an Weiterbildung und Höherqualifizierung in pädagogischen Berufen bzw. am Quereinstieg aus anderen Berufsgruppen.

Großansicht öffnen

Andrea Lorentz führte durch die gut besuchte Veranstaltung

Großansicht öffnen

v.l. Dr. Gabriele Grieshop, Andrea Lorentz und Ilona Eswein informierten über die Ausbildungsgänge an der BBS.

Kita- und Jugendhilfeträger erhoffen sich dadurch mehr Fachkräfte. Das Interesse an einer Infoveranstaltung der BBS über Rahmenbedingungen, Inhalte und Finanzierungsmöglichkeiten war daher groß. 85 Vertreter von Trägern, Einrichtungsleitungen und Fachberatungen aus den Kreisen Vechta, Cloppenburg, Wildeshausen, Diepholz und Oldenburg konnte Schulleiterin Dr. Gabriele Grieshop begrüßen.

Diese große Zahl zeige, dass bei Trägern ein Bewusstsein entstehe, über neue Wege nachzudenken, freute sich Fachbereichsleiterin Andrea Lorentz, die durch die Veranstaltung führte. „Es kann nur gemeinsam gehen, wenn wir etwas verändern wollen,“ sagte sie. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis im Arbeitsfeld und während der Ausbildung sei sehr sinnvoll, warb sie für die berufsbegleitenden Ausbildungsformen. Neue Lerninhalte könnten von den Auszubildenden sofort praktisch erprobt werden, ihr fachliches Verständnis wachse durch Erkenntnisse aus dem Praxisalltag. Erfahrungen aus den ersten drei berufsbegleitenden Ausbildungsjahrgängen zu Sozialpädagogischen Assistenten und der seit einem Jahr laufenden Pilotklasse der berufsbegleitenden Erzieher-Ausbildung seien durchweg positiv und würden den Synergie-Effekt bestätigen.

Quereinsteiger bleiben länger
„Wir müssen die Ausbildungsgänge an das Lebensmodell der Bewerber anpassen“, erklärte Praxiskoordinatorin Ilona Eswein. Die gestreckte Ausbildung mache den Beruf für die Bewerber interessanter und in den Lebens- und neuen Berufsalltag integrierbar. Viele von ihnen sind schon über 30 Jahre alt, haben eine eigene Familie und in einem ganz anderen Beruf gearbeitet. „Wir müssen diese Bewerber dort abholen, wo sie stehen.“

Das Land hat die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen inzwischen verbessert und angepasst. An die Träger appellierte Lorentz, Stellenausschreibungen zu überdenken, Personal für Höherqualifizierungen zu motivieren und frei zu stellen, sich über Fördermöglichkeiten beim Niedersächsischen Kultusministerium beraten zu lassen sowie Mentoren bereitzustellen, die die Kollegen in Ausbildung begleiten. Trotz dieser Herausforderungen würde es sich für sie lohnen, hat die Fachbereichsleiterin immer wieder beobachtet. Denn Mitarbeiter, die sich über diese Wege qualifizieren, haben eine längerfristige Bindung an ihre Arbeitsstellen, da sie diesen Weg ganz bewusst gewählt hätten. Junge Kräfte, die den Beruf in Vollzeit erlernt haben, stehen oft nur wenige Jahre zur Verfügung. Viele wollen dann noch studieren, den Arbeitsschwerpunkt oder den Wohnort wechseln.

Ludger Heuer