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08. April 2024

Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Marienschule verpflichtet sich zu respektvollem Umgang miteinander
Kein Mobbing, kein Rassismus, kein Sexismus, keine Benachteiligung wegen Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung – zu diesen Regeln verpflichtet sich die Schulgemeinschaft der kirchlichen Oberschule. Damit wird sie Teil eines 1992 gegründeten internationalen Netzwerks, dem in Deutschland mehr als 4.000 Schulen mit ca. zwei Mio. Schülerinnen und Schülern angehören.

Das Zertifikat wird überreichtGroßansicht öffnen

Unter dem Applaus der Schulgemeinschaft überreichten die Paten Christoph Eilers (l.) und Stefanie Lübbers (r.) das Zertifikat an v.l. Schulleiterin Simone Hegger-Flatken, Schülerin Theresa Burke, Marlyse Gwandiku, Uwe Kathmann und Schülerin Stina Bertram.

Zur feierlichen Zertifikatsübergabe durch die Paten, Cloppenburgs Stadträtin Stefanie Lübbers und den Landtagsabgeordneten Christoph Eilers, konnte Schuldirektorin Simone Hegger-Flatken viele hundert Schüler, Lehrkräfte, Elternvertreter und Ehrengäste begrüßen. Sie sei unheimlich stolz auf ihre Schulgemeinschaft, sagte sie. „Doch es genügt nicht, nur ein Teil dieses Netzwerks zu sein. Es liegt an uns allen, aktiv gegen Rassismus einzustehen und eine Schule zu schaffen, in der jeder Einzelne sich sicher und respektiert fühlt.“

Den Anstoß zu diesem Projekt hatte Marlyse Gwandiku gegeben. Die Kamerunerin unterrichtet seit über einem Jahr an der Schule. „Die Marienschule gibt mir das Gefühl, dass man wertvoll ist und gebraucht wird,“ hatte sie schon wenige Monate nach ihrem Dienstantritt festgestellt. Um an dem Projekt teilnehmen zu können, bedarf es einer breiten Zustimmung der Schulgemeinschaft. Im Dezember 2023 waren alle 728 Mitglieder zu einer geheimen Abstimmung aufgefordert worden. 70% müssen sich zustimmend äußern. In der Marienschule wurde dieser Wert weit übertroffen. „Wir müssen uns bewusst machen, dass Rassismus nicht nur in offensichtlichen Handlungen besteht, sondern auch in subtilen Formen auftreten kann. Es liegt an uns, hinzuschauen, zuzuhören und einzuschreiten, wenn wir rassistische Äußerungen oder Handlungen beobachten. Wir können eine Gemeinschaft schaffen, in der jeder Einzelne sich sicher und akzeptiert fühlt, unabhängig von seiner Herkunft. Indem wir uns für Toleranz und Respekt einsetzen, können wir eine Schule schaffen, die frei von Diskriminierung ist,“ sagte Gwandiku. Die Schülerinnen und Schüler sind dabei wichtige Akteure, sie sollen die Initiative ergreifen und die Regie übernehmen. Schon bei der Auftaktveranstaltung zeigten sie mit Plakaten, Liedern und Spielszenen, wie intensiv sie sich mit der Thematik beschäftigt hatten.

Viel Lob von außen
Unheimlich stolz auf die Schule zeigte sich Uwe Kathmann, Vorstand der Schulstiftung St. Benedikt. „Ich werde mit Euch angeben und den anderen Schulen erzählen, was ihr hier Tolles macht,“ schwärmte er. Stadträtin Stefanie Lübbers bezog sich in ihrem Grußwort auf das Leitbild der Schule „Weil du so wertvoll bist.“ „Hier darf jeder sein, wie er ist, sagte sie. Das ist ganz toll. Es ist gut, dass hier kein Platz für Ausgrenzung besteht. Ihr könnt stolz darauf sein, jetzt Teil dieses großen Netzwerkes zu sein.“ Die Jugendlichen rief sie auf, diese Ideen mit nach außen zu tragen - in die Familien, den Freundeskreis und die Ausbildung. „Auch, wenn es nicht immer ganz einfach wird.“

Die Politik habe die Verpflichtung, hierzu Rahmenbedingungen zu schaffen, sagte Eilers. Dazu gehöre u.a. die Schaffung von genügend Sozialarbeiterstellen an den Schulen. Lübbers und Eilers versprachen, ihre Patenschaft erst zu nehmen und die Schule bei zukünftigen Veranstaltungen zu begleiten. „Wir müssen ja auch nach dem Rechten schauen und sehen, wie sich der Drops entwickelt“, scherzte Eilers.

Mit einem Fingerabdruck auf einem großen Abbild des Zertifikats konnten anschließend alle Anwesenden ihre Unterstützung des Projekts bezeugen.

Ludger Heuer